Leipzig Breaks Organization
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TAPES


A-Seite: DJ Booga (Cuba Crew) & MC Wuzi Khan | DJ Windy & MC Amon (Cuba Crew)
B-Seite: DJ Zapotek (Repertoire) & MC Wuzi Khan | DJ Full Contact & MC Ramo (Rolling Sounds)
Review "Breakbeat Etiquette" LBO Tape 01

Leipziger Stadtmagazin "Kreuzer" 04/2001

"In dieser Stadt geht weiterhin extrem was mit Drum 'n' Bass. Dies verdanken wir solch nimmermüden Aktivisten wie Rolex von Velocity Sounds, DEM PC-Electronica-Label dieser Breiten; dem Netz-Informations- und Diskussionsforum zum Thema BREAKS.ORG; der auflegenden und schreibenden Repertoire-Posse; dem Ulan Bator Mob und so vielen anderen mit Herzblut agierenden Protagonisten. Mit dieser MC startet eine ganze Tapereihe zu Präsentation diverser lokaler (und später auch überregionaler) "music styles, dj's & mc's im clubkontext.
Heisst: soul, funk, drum & bass, dub, neodub, reggae, dancehall, house, techno, hip hop und mehr ... in a mix ..." (Rolex).
Dies bedeutet also nicht mehr und nicht weniger als jede Menge unumstößlicher Guts im Basis-immanenten Mixtape-Schnellverfahren. So läuft reale DJ-Culture im besten Falle. Hier werden Gräben zugeschaufelt und gesamtdeutsche Vorurteile abgebaut. Die gefeatureten Eminenzen gehören längst auch in die Clubs ausserhalb der Leipziger Stadtgrenzen. Auf der Nullnummer wird Persönlichkeit und Charisma gedroppt, welches für tausend schweisstreibende Abende reichen dürfte.
Booga eröffnet den Reigen der gebrochenen Beats, indem er einen intakten Bogen von der Sanftness zum Steppen herbeizaubert, auf dass es ganz warm im Zimmer wird. Der Berliner MC Wuzi Khan besticht durch zurückgenommene Präsenz und gar partiell deutsche Wortgefüge. Windy lässt es hernach ordentlich rocken, beseelt mit tighten Rollern der jumpenden Baureihe und MC Amon heizt den Ofen kompromisslos an.
Auf der B-Seite bewegt Zapotek seine überaus wissenden Finger. Sein Set strahlt ein Gros an wohl durchdachter Consciousness aus, auf dass man in stehende Ovationen ausbrechen möchte. Hier bleibt überhaupt nichts dem Zufall überlassen. Dabei möchte ich aber mitnichten ein Gefühl von Verkopftheit aufkommen lassen. Diese Tracks rocken alles und jeden. Full Contact aka S.U.F.F. / Rolling Sounds im Verein mit MC Ramo (Ulan Bator) gibt zum Ende den Breakbeat-Ruffnecks ganze Schalen von Zucker. Urbane Straightness trifft auf eine Prise Jungleism via Ramos Mic-Prozessionen. Jump up your life und das Shirt liegt längst schweisstriefend in der Ecke.
Dass alle hier gelieferten Sets mixtechnisch fehlerfrei leuchten, muss wohl bei diesen Erstellern gar nicht mehr erwähnt bleiben.
Was bringt dir und mir dieses Tape? Mir eine ganze Menge, zum Beispiel dass ich meine lang währende D'n'B-Event-Abstinenz nun aufgeben werde, um demnächst gnadenlos auf dem Floor zu schwitzen. Ein Hoch auf diesen förderlichen Velocity-Enthusiasmus!"
Donis

Conne Island Newsflyers "CeeIeh" 06/2001

Nicht nur auf’m Zettel: The Next Level

"Ich denke, Drum & Bass ist eine der wenigen Musikrichtungen, bei der gilt: Allcomers welcome".
DJ Storm

Dass diese Sicht auch auf die Leipziger Breakbeat-Landschaft zutrifft, haben die hiesigen Protagonisten und Supporter zu einem Grossteil dem Engagement und der Unterstützung des Conne Island zu verdanken. Seit dem ersten Drum and Bass-Konzert (und das war es auch tatsächlich) mit M. Beat bekamen Interessierte nahezu die gesamte erste Liga des internationalen Junglesounds zu hören und zu spüren. Die Musik hat für sich selbst gesprochen und hat ohne jeden Medienhype in den Anhängergefilden sämtlicher Clubmusikszenen gewuchert. Und auch etliche im naturgemäss gitarrenfixierten Umfeld des Conne Island konnten sich der Energie und der Stimmung der D&B-Parties im Laden nicht entziehen. Der Offenheit der "neuen" Musikrichtung gegenüber und der einzigartigen strukturellen Unterstützung des Conne Islands ist also mindestens Respekt zu zollen, denn nirgendwo funktioniert Drum and Bass so erfolgreich und kontinuierlich in der Stadt. Leipzig gehört nicht nur nach Einschätzungen der zahlreichen Gäste aus dem Mutterland England zu den Breakbeat-Metropolen. Die Begeisterung für die Breaks in der Dancemusic wuchs jedoch nicht nur während der Gigs, sondern mit dieser Initialdosis auch hinter den heimischen Turntables, Computern, Musikgeräten und Micros. Von den echten DJ-Urgesteinen Malcolm und Snoopy bis zu den "Newcomern" Dali und Echolot hat sich in den letzten Jahren eine massive und ziemlich gut organisierte Szene entwickelt. Crewkonzepte (Stylewarz) und Veranstaltungsreihen (Junglestation/Velvet, Intravenös/Kosmophon) haben sich verabschiedet – die Karawane wächst und zieht weiter. Ulan Bator, Rolling Sounds, Repertoire, Violet Kashmir Connection, Operation Mindfuck, Protocut, Ex-Eo Crew, Velocity Sounds und Breaks.Org sind hier die Küchen, aus denen die Bässe und die Breaks schwappen.
"Der elektronische Sonntag" (Lieblingsuntertitel – "Leipziger Heimfrickler stellen sich der interessierten Öffentlichkeit") an jedem ersten Sonntag im Monat in der Ilses Erika und der Fridayclub@Distillery (Veranstalterkonglomerat erster Kajüte) stehen für die ersten zarten Erfolgskonzepte, die fast ausschliesslich von lokalen Aktivisten organisiert und durchgeführt werden. So auch das kürzlich erschienene Tape "Leipzig Breaks Organization Volume I", dass den Anfang einer Reihe zur Präsentation der Leipziger DJ- und MC-Szene bildet. Durch die in jeder Hinsicht fruchtbaren Zusammenarbeit von Breaks.Org und dem Label Velocity Sounds sind die so organisierten vier Mixe das aktuelle state of mind der hier gefeatureten Protagonisten: DJ Windy (contour.net) + MC Amon, DJ Booga + MC Wuzi Khan (Overdose Berlin), DJ Zapotek (Repertoire) + MC Wuzi Khan, DJ Full Contact (Rolling Sounds/S.u.f.f.) + MC Ramo. Das komplette Line Up kommt nun am 30.6. gewissermassen an den originären Ort zurück, von dem der Virus des D&B in dieser Stadt ausging. Die sonst "Local Supporters" ziehen diesmal ohne Hierarchie die doppeltellerige Knarre durch – und wir alle werden die Hände heben: REWIND! REWIND! REWIND!
Booga

(c) Leipzig Breaks Organization 2000-2004